cloudio – neuer On-Demand Verkehrsservice

Am Freitag, 12. April 2024, startet das neue Pilotprojekt cloudio der Cottbusverkehr GmbH in Cottbus für die letzte Meile und soll eine bessere Anbindung der wachsenden Ortsteile schaffen. „Damit setzen wir ein innovatives Smart-City-Projekt gemeinsam mit der Stadt Cottbus um, gefördert vom Bund über die KfW“, sagt Geschäftsführer Ralf Thalmann. „Unsere neue Marke „cloudio“ wird als On-Demand Shuttleservice im Nordbereich (Sielow, Schmellwitz, Saspow) sowie im Südbereich (Groß Gaglow, Kiekebusch, Gallinchen, Kahren) von Cottbus verkehren und ergänzt bei Bedarf das bestehende Buslinienangebot. Zudem wird zusätzlich der Hauptbahnhof am Abend von 21:00 bis 23:00 Uhr als Start- und Zielort fungieren.“, führt Bereichsleiter Tim Krings weiter aus und erklärt: „Cloudio soll in Randzeiten auch als Zubringer zu unseren Stammlinien wie die Straßenbahnlinie 4 dienen, um Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile besser mit der Innenstadt zu verbinden und von dort auch zurückbringen.“

Pro Bereich verkehrt jeweils zunächst ein Fahrzeug. cloudio fährt ohne feste Linien- und Fahrpläne und nur wenn der Fahrgast ihn „digital ruft“. Daher spricht man in der Fachwelt von On-Demand-Verkehr. cloudio ist eine neue Form der Mobilität, bei der Fahrgäste individuell und fahrplanunabhängig abgeholt und an ihr Ziel gebracht werden. Auf diese Weise sollen immer mehr Menschen ohne eigenen PKW ans Fahrtziel gelangen, auch dort, wo die Busse nicht zu jeder Uhrzeit fahren. Der Service ist flexibel und bequem per App, im Web oder per Telefon buchbar. Der Testzeitraum ist zunächst bis zum Ende der Förderzeit am 30. September 2024 begrenzt. Noch hoffen Stadt und das Verkehrsunternehmen auf eine zeitliche Verlängerung der Förderung. Daher ruft Geschäftsführer Ralf Thalmann bereits jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner auf, cloudio von Beginn an aktiv zu nutzen und zu testen: „Wir brauchen Ihre Unterstützung, indem Sie den Service buchen und uns damit testen. Wir wollen Ihren Bedarf bedienen und werden auch den einen oder anderen Stolperstein, der sich erst im Betrieb zeigt, beseitigen. Mit diesem vor allem digitalen Angebot geht der Weg hin zu einem noch mehr auf Kundenbedürfnisse zugeschnittenen Nahverkehr.“

cloudio kommt per App-Bestellung
Die ioki GmbH liefert die Software für den neuen On-Demand-Service. „On-Demand“ bedeutet im Englischen „auf Abruf“. Eine Fahrt bzw. der Ein- und Ausstieg kann nur im vordefinierten Bediengebiet erfolgen. Vor der ersten cloudio-Bestellung registriert sich der Fahrgast mit seinen Daten in der cloudio-App (Name im App-Store: cloudio Cottbusverkehr), so dass die Fahrten leicht gebucht und auch über die App abgerechnet werden können. Sollte ein Fahrzeug einmal nicht zur gewünschten Zeit verfügbar sein, wird dem Besteller eine andere Fahrzeit oder eine alternative Busverbindung angezeigt. Wird die Buchung bestätigt und die Abholzeit angezeigt, kann der Fahrgast an einer bestehenden oder an einer der 127 virtuellen Haltestellen zusteigen. Diese sind per Google-Navigation bzw. durch die Erklärbilder leicht zu finden.

Eine Fahrt ist digital bargeldlos per Kreditkarte, SEPA-Lastschrift und Paypal zu bezahlen, im Einzelfall auch mit Bargeld. Wer ein bestehendes Monatsticket, Deutschlandticket, Jobticket oder gültiges Fahrticket bei der Cottbusverkehr GmbH besitzt, bezahlt nur noch den Komfortzuschlag von 1 €. Wer noch kein gültiges Ticket besitzt, kann es direkt über die App erwerben oder sich vor Ort beim Fahrpersonal ein Ticket kaufen. Zudem kann eine Fahrt auch im Web unter www.cloudio.fahrt-buchen.de, im Kundenzentrum an der Stadtpromenade sowie in der Kundeninformation am Hauptbahnhof gebucht werden. Wer die Fahrt per Telefon bucht, muss mit Bargeld die Fahrt beim Fahrpersonal bezahlen. Das soll jedoch eher die Ausnahme bleiben, denn das digitale Angebot ist unmittelbar mit einer digitalen Bezahlfunktion verknüpft. Die ermöglicht eine zügige Fahrt von cloudio zu und mit den Fahrgästen, die nur noch die Buchung und Zahlung in der App nachweisen müssen. Eine Fahrt kann sieben Tage im Voraus geplant bzw. gebucht werden.

Bessere Verbindungen der ländlichen Gebiete
Ziel ist es, einen Zubringer zum bestehenden ÖPNV darzustellen. So wird der Umstieg vom PKW auf Bus und Bahn erleichtert. So kann die Verkehrsbelastung reduziert werden und das ÖPNV-Angebot wird bedarfsgerechter sowie attraktiver. Der Service leistet einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.

Neben dem Mehr an Klimaschutz bietet der On-Demand-Verkehr vor allem in den Abendstunden mehr Sicherheit. Die Betriebszeiten sind freitags von 16:00 bis 23:00 Uhr und am Wochenende von 8:00 bis 23:00 Uhr. Durch den Ridepooling-Ansatz bietet der On-Demand-Verkehr eine flexible Ergänzung im ÖPNV und damit mehr Mobilität bei weniger Verkehr. Die Testphase beleuchtet auch die Wirtschaftlichkeit dieses Angebots. „Wenn sich cloudio in der Stadt gut etabliert, ist es vorstellbar, die Servicezeiten sowie auch die Bediengebiete auszuweiten. Und wenn uns zeitnah E-Kleinfahrzeuge durch Lieferanten zur Verfügung gestellt werden können, wollen wir diese auch bei cloudio zum Einsatz bringen“, ergänzt Ralf Thalmann.

Die Testgebiete wurden durch vordefinierte Kriterien seitens der ioki GmbH erörtert. Diese Bedarfsanalyse kann jedoch zu einem späteren Zeitpunkt nachjustiert und angepasst werden.

„Wir sind davon überzeugt, dass On-Demand-Verkehre die Zukunft für flexible und bedarfsgerechte Verkehre sind. Wir freuen uns und sind stolz, dass das Ergebnis unserer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2022 nun real als On-Demand-Verkehr in Cottbus mit uns als Partner umgesetzt wird. Unsere Software bildet damit das Herzstück des Verkehrs und macht das Mobilitätserlebnis für die Fahrgäste des cloudio so einfach und attraktiv wie möglich”, so Philipp Keus, Director Market & Customer Success bei ioki.

Über die Smart City Cottbus
Seit Juli 2019 fördern das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ausgewählte Städte für die Gestaltung des digitalen Wandels. Die Smart City-Konzepte verknüpfen Anforderungen der integrierten Stadtentwicklung mit den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit (Ökonomie, Ökologie und Soziales) und den neuen Chancen der Digitalisierung. Die Projekte zielen auf integrierte, sektorenübergreifende Strategien der Stadtentwicklung und deren Umsetzung. Sie sollen die Lebensqualität verbessern und den öffentlichen Raum aufwerten. Cottbus/Chóśebuz war eine der 13 Städte, die Expertinnen und Experten nach einem herausragenden Projektantrag bereits in der ersten Runde des Förderprogramms als „Modellprojekt Smart Cities“ für eine Förderung ausgewählt haben.

Oberbürgermeister Tobias Schick: „Hier kommt die Smart City als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehrsnetz direkt zu den Bürgerinnen und Bürgern. Sie sind die Anwender und Nutznießer. Jetzt wollen wir in der Testphase Erfahrungen sammeln, um das Angebot je nach Bedarf und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit anzupassen oder zu erweitern.“

Dass die Stadt Cottbus sowie die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt solch eine Innovation erhalten ist nur durch die Unterstützung von Fördermitteln realisierbar, da die Finanzierung dieses zukunftsweisenden Projekts nur mit Mitteln des Bundes im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“ möglich ist. Ein entscheidender Aspekt, der die Vision und das Engagement unserer Stadt für innovative und nachhaltige Entwicklung unterstreicht. Dieses Projekt und damit der Fortschritt in der Stadt Cottbus ist für die Bürgerinnen und Bürger direkt spürbar.
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