Für die brandenburgische Lausitz eine “saubere Sache”

LEAG und Cottbusverkehr starten Mobilitätsmodell im Wasserstoff-Regionen-Projekt

Die Wasserstoffmobilität war das erste Projekt der Strukturentwicklung Lausitz und wurde über zwei Jahre qualifiziert. Im Dezember 2021 konnte Cottbusverkehr mit seinem Projektpartner LEAG die notwendigen Fördermittel aus dem Strukturstärkungsgesetz für die Tankinfrastruktur sichern und die Planung vorantreiben. Im August 2022 erhielt Cottbusverkehr den Förderbescheid für die Wasserstoffbusse. Das Projekt „Klimaneutraler ÖPNV“ wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Bus/Schiene des BMDV mit insgesamt 3.124.484,00 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Heute, am 4. Mai 2023, versammelten sich die Stadt Cottbus, LEAG, Wirtschaftsregion Lausitz und Cottbusverkehr GmbH, um über den Vertragsschluss für das kommende Mobilitätsmodell sowie die erste Wasserstofftankstelle in der Lausitz zu sprechen. Das gemeinsame Handeln zielt auf eine für alle bezahlbare, stabile und sichere Zukunftsvision ab. Nach nun rund 140 Jahren wird in Cottbus der Verbrennungsmotor verabschiedet und ein neues und vor allem “grünes” Zeitalter eingeläutet. Cottbus und die Lausitz statuieren so das Exempel, wie die Energiewende gelingen kann. Denn der künftige Schwerverkehr wird laut Prognosen zu 90% mit Wasserstoff als Energieträger betrieben. Cottbus gilt als Modellstadt zum Thema Energiewende deutschlandweit. Ab jetzt heißt es “Raus aus der Kohle und rein in die “grüne” Energie”, denn Wasserstoff soll sich mit neuer Qualität als Energieträger und Speichermedium durchsetzen. Besonders für die Lausitz als Region kann diese Technik einen großen Aufschwung bedeuten. Sie erhält hohe Wirtschaftsförderungen und schafft moderne und zukunftssichere Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Die Blaupause ist fertig. Die Verträge sind unterschrieben. Die Aufträge werden demnächst ausgeschrieben. Wo heute noch eine unbebaute Fläche steht, sollen in diesem Jahr schon die ersten Bauarbeiten beginnen. Die Wasserstofftankstelle sowie der Elektrolyseur für Cottbusverkehr wird on-site realisiert. Die mit diesem Projekt verbundene Wertschöpfung bleibt so in der Region. Die lokale Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff sowie seine Abnahme und Nutzung als Treibstoff hier vor Ort ist kostengünstig und betriebswirtschaftlich sinnvoll, da keine langen Transportwege nötig sind. Der Kooperationsvertrag sieht die Errichtung eines Elektrolyseurs mit einer Kapazität von zunächst 1 MW (18 kg Wasserstoff pro Stunde) und der ersten Wasserstofftankstelle in der Lausitz am Standort des Betriebshofes von Cottbusverkehr vor.

In den kommenden Jahren soll ein Teil der aktuell 55 starken Cottbusverkehr-Busflotte mit Wasserstoff fahren. Bis Ende 2025 plant Cottbusverkehr den Gewinn von elf Wasserstoffbussen für die eigene Flotte.

Nachdem die Stadt Cottbus den Startschuss gegeben hat, sollen in der Zukunft auch in jedem anderen Landkreis der brandenburgischen Lausitz Wasserstofftankstellen sowie Elektrolyseure zu finden sein. Das Ziel ist es, eine breite Vernetzung im ÖPNV mit verschiedenen Anbietern zu generieren. Dieses Netz aus Wasserstofftankstellen und Elektrolyseuren ist ein zentrales Projekt im Rahmen des Strukturstärkungsgesetztes. Cottbusverkehr leistet so einen Beitrag zum Erreichen der europäischen Klimaschutzziele und beginnt frühzeitig mit der Umstellung des Omnibusfuhrparks auf klimaneutrale Antriebe.

Ralf Thalmann, Geschäftsführer der Cottbusverkehr GmbH: „Bislang war die “Wasserstoffregion Lausitz” ein recht abstrakter Begriff. Mit der Wasserstoffproduktion, der dazugehörigen Wasserstofftankstelle und der kommenden Nutzung in wasserstoffangetriebenen Bussen in Südbrandenburg wird sie erstmals erlebbar. „Damit beginnt ein neues Kapitel in der Lausitz.”